23. Viel Arbeit, zu wenige Arbeitskräfte. Von der Anfangszeit jugoslawischer Arbeitsmigration
C.I. Club International, Payergasse 14, 1160 Wien
Arbeitsmigrant_innen aus dem ehemaligen Jugoslawien haben mit ihrem Arbeitseinsatz erheblich zum Wirtschaftsaufschwung Österreichs in den 1960er und 1970er Jahren beigetragen. Sie haben jene Arbeiten gemacht, die in Österreich kaum jemand mehr annehmen wollte. Sie haben am Bau, im Textilgewerbe oder im Dienstleistungsbereich gearbeitet. Ihre Wohnungssituation war prekär. Die meisten lebten in Mehrbettzimmern oder in Substandardwohnungen. Über ihre erste Arbeit und Anfangszeit in Wien und München erzählen Jagoda Lessel, Vasilja Stegić und Mihael Galić. Weiterlesen
24. „Gastlich war vieles im Gastarbeiterleben nicht“
Staud’s Pavillon, Ecke Brunnengasse / Schellhammergasse, 1160 Wien
Eines der Unternehmen, das in den 1970er-Jahren viele Arbeiterinnen und Arbeiter aus Jugoslawien beschäftigte, war die Firma Staud’s. Der Marmeladeproduzent galt als vorbildlich und engagiert. Das galt aber nicht für alle Unternehmen, weiß Slobodanka Kudlaček-Ritopečki. Gemeinsam mit ihrem Vater kam sie als junge Frau 1966 aus Belgrad nach Wien, machte eine Ausbildung zur Dolmetscherin und arbeitete ab 1973 für die Arbeiterkammer Wien. Dort war sie mit den Anfragen und Problemen der jugoslawischen Arbeiterinnen und Arbeiter beschäftigt und erlebte deren Geschichten aus nächster Nähe mit. Weiterlesen
25. Pioniermigrantinnen. Über die Pionierinnen der Gastarbeit
Friseur Anka, Schellhammergasse 8, 1160 Wien
Etwa ein Viertel der Arbeitsmigrant_innen aus Ex-Jugoslawien sind Frauen. Ganz im Unterschied zu den gängigen Klischees haben sie aus eigenem Antrieb ihr Land verlassen, um Arbeit zu finden. Die Lebensentwürfe sind jedoch genauso unterschiedlich wie die Herkunft und Ausbildung der Frauen, die auch ihre Zukunft mitgeprägt haben. Ob Krankenschwester, Ingenieurin oder einfache Arbeiterin, viele von ihnen sind Vorreiterinnen für ein selbstbestimmtes Leben und waren in Österreich mit sehr konservativen Frauenrollen konfrontiert. Vasilija Stegić, Danica Marinković und Jagoda Lessel erzählen ihre Geschichten. Weiterlesen
26. Das Ende der „Gastarbeit“. Vom Anwerbestopp und individuellen Entscheidungen in Wien zu bleiben
Drača Imbiss: Geflügel, Wild, Lamm, Ferkel, Eier, Brunnenmarkt Stand 063, 1160 Wien
Wir haben Arbeitskräfte gerufen und Menschen kamen, um zu arbeiten. Aber wie ist es ihnen ergangen, nachdem sie nicht mehr gebraucht wurden? Österreich hat ab 1973 versucht viele dieser Arbeitskräfte wieder loszuwerden, aber auch in Jugoslawien konnte nicht genug Perspektive für sie geschaffen werden. Welche Perspektiven hatten also die Arbeitsmigrant_innen? Ivan Filipović, Vasilija Stagić, Slavka Drača und Danica Marinković berichten vom Ende der „Gastarbeit“. Weiterlesen