Mit gekennzeichnete Station sind auch als Video in Gebärdensprache (ÖGS) vorhanden.
Mit gekennzeichnete Station gibt es in einer experimentellen-mehrsprachigen Version.
1. „Fremd“ per Geburt. Wie das österreichische Staatsbürgerschaftsrecht Ausschluss produziert
Allgemeines Krankenhaus Wien (AKH), Abteilung für Geburtshilfe | Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien | U6 Michelbeuern-AKH36 Kinder kommen jeden Tag in Österreich zur Welt, denen etwas Wichtiges fehlt: die österreichische Staatsbürgerschaft. Damit wird durchschnittlich eines von sechs Babys in Österreich als sogenannter „Fremder“ oder „Fremde“ geboren. Denn Österreich hält beim Erwerb der Staatsbürgerschaft per Geburt strikt am Abstammungsprinzip fest. In Europa hingegen geht der Trend seit einigen Jahren eindeutig in eine andere Richtung. Und das ist nicht der einzige internationale Trend, dem sich das österreichische Staatsbürgerschaftsrecht verschließt. Weiterlesen
2. „No border! No nation! Stop deportation!“ Zivilcourage und Aktivismus gegen Abschiebungen
Polizeianhaltezentrum (PAZ) Roßauer Lände | Roßauer Lände 9, 1090 Wien | U4 Roßauer LändeMehr als 2.000 Abschiebungen aus Österreich führt die Fremdenpolizei jährlich durch. Die Betroffenen leben oft schon seit Jahren in Österreich, haben Freundschaften geschlossen und nicht selten Familien gegründet. Und immer wieder finden Abschiebungen auch in Länder statt, die keinesfalls als sicher gelten und in denen unmittelbare Gefahr für die Gesundheit und das Leben der Abgeschobenen besteht. Darauf machen Aktivist_innen aufmerksam, die gegen Abschiebungen protestieren. Weiterlesen
3. Schöne neue Arbeitswelt. Über den Kampf um das Recht auf soziale und existentielle Absicherung
ÖGB BeteiligungsgmbH, ehemalige ÖGB-Zentrale | Hohenstaufengasse 10-12, 1010 Wien | U2, Straßenbahn 1, 71, D SchottentorGewerkschaften und die Sozialpartnerschaft haben im Nachkriegs-Österreich wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand beigetragen. Doch die Herausforderungen, mit denen der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) heute konfrontiert ist, verlangen, dass das Bild von Erwerbsarbeit in seiner Komplexität neu definiert und in eine europäische Sozialpolitik integriert werden muss. Es geht nicht mehr nur um männliche Inländer und Arbeitsmigrant_innen, sondern auch um die Frage der Geschlechter und welche gesellschaftlichen Auswirkungen „atypische Beschäftigungsverhältnisse“ haben. Weiterlesen
4. Wahlrecht für alle! Politische Teilhabe und Staatsbürger_innenschaft
Verfassungsgerichtshof (VfGH) | Freyung 8, 1010 Wien | U2, Straßenbahn 1, 71, D SchottentorWussten Sie, dass in Österreich eine Million Menschen lebt, die nicht wählen darf? Jede fünfte in Wien lebende Person darf die Gesetze nicht mitbestimmen, obwohl sie von ihnen betroffen ist. Der Blick in andere Länder zeigt jedoch, dass das Wahlrecht nicht an die Staatsangehörigkeit geknüpft sein muss. In Wien wurde zwar 2003 ein Gesetz eingeführt, dass drittstaatsangehörigen Personen ein Wahlrecht im Bezirk zusprach, aber… Weiterlesen
5. „Alles für alle!“ Von Hausbesetzungen, Punks und dem Recht auf günstigen und selbstbestimmten Wohnraum
Pankahyttn | Johnstraße 45, 1150 Wien | U3 JohnstraßeArena, WUK, Amerlinghaus, EKH, Rosa Lila Villa und viele mehr: Ohne Hausbesetzungen würden diese Orte nicht in ihrer heutigen Form bestehen und verschiedenen Gruppen und Veranstaltungen Raum bieten können. Besetzungen sind Mittel, um Freiräume zu schaffen, alternative Wohn- und Arbeitsformen zu entwickeln und Gesellschaftskritik zu üben. Genau das geschieht seit 2007 auch in der Pankahyttn, einem emanzipatorischen, selbstorganisierten, nicht kommerziellen Wohn-, Kultur- und Sozialprojekt von Punks. Weiterlesen
6. „Weiter streiken!“ 700 Wiener Textilarbeiterinnen kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen
Ehemalige Textilfabrik Heller und Sohn | Gumpendorfer Straße 145 und 132, 1060 Wien | U6 Gumpendorfer Straße2. Mai 1893: die 17-jährige Textilarbeiterin Amalie Ryba hält eine flammende Rede vor ihren Kolleginnen und wird daraufhin entlassen. Aus Solidarität treten die Frauen in den Streik. Damit beginnt der bislang größte Streik von Arbeiterinnen im österreichischen Teil der Monarchie. Denn in der Textilbranche Wiens herrschen dramatische Zustände und der Kampf um die Wiedereinstellung Amalie Rybas wird schnell zum Kampf um bessere Arbeitsbedingungen. Nach zwei Wochen endet der „Streik der 700“ mit einem sensationellen Erfolg. Weiterlesen
7. Geplante Ungemütlichkeit. Soziale Ausgrenzung und Disziplinierung durch Stadtmöblierung
Seven Sins Erotic Lifestyle | Mariahilfer Straße 117, 1060 Wien | U3 ZieglergasseGeht es um die Verdrängung unliebsamer Personengruppen aus dem öffentlichen Raum, scheinen der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Nicht nur Paragraphen der Straßenverkehrsordnung, die angeblich „unbegründetes Stehenbleiben“ auf Gehsteigen sanktionieren, finden ihre Anwendung. Auch weit subtilere Maßnahmen wie nervendes Vogelgezwitscher vom Band, versprühter Gestank oder die Entfernung von Sitzgelegenheiten sollen die Stadt für bestimmte Personen gezielt ungemütlich machen. Weiterlesen
8. „Ich will nicht betteln, aber dürfen muss ich.“ Das Recht, andere um Hilfe zu bitten
Betteldemo: Ich geh betteln. Wer geht mit? | Mariahilfer Straße 42-48, 1070 Wien | U3, 13A NeubaugasseAltes AKH | Spitalgasse Ecke Alserstrasse, 1090 Wien | Straßenbahn 37, 40, 41 Spitalgasse/Währinger Straße
Wir haben selten Bedenken, Hilfsorganisationen Geld zu spenden. Die Bedenken fangen an, wenn uns eine konkrete Person gegenübersteht. Steht da die Bettelmafia dahinter? Hat sich die Person etwas zu Schulden kommen lassen? Auch einige Medien und Politiker_innen verbinden Armut mit einem kriminellen Image und möchten sie nicht in der Stadt sehen. Die Folge sind problematische Verbote unterschiedlicher Formen des Bettelns. Dass unsere Bedenken meist wenig mit unserem bettelnden Gegenüber zu tun haben, erkennen wir oft nicht. Weiterlesen
9. Räume, Geschlecht und Autonomie! Von der Homosexuellen-Bewegung zur Türkis Rosa Lila Villa
Rosa Lila Villa – Erstes Wiener Lesben- und Schwulenhaus | Linke Wienzeile 102, 1060 Wien | U4 PilgramgasseDie Türkis Rosa Lila Villa gilt in der LGBTIQ (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Intersex and Queer)-Community als ein einzigartiges Projekt, das kommunales Wohnen, Beratung, Aktivismus und Gastlichkeit unter einem Dach vereint. Als Ort lesbischer, schwuler und mittlerweile auch Transgender-Aktivismen blickt das in den 1980er- Jahren besetzte Haus auf eine bewegte Geschichte zurück, die von Widerständen, Verboten und Ausschlüssen – auch innerhalb der eigenen Reihen – geprägt war. Weiterlesen
10. Die Stadt gehört uns! Bürger_inneninitiativen und -beteiligung im öffentlichen Raum
Augartenspitz | Obere Augartenstraße 1, 1020 Wien | U2 TaborstraßeDie Forderung nach Mitbestimmung bei Flächenwidmung, Stadtplanung sowie öffentlichen Bauprojekten ist ein heiß umkämpftes Feld, bei dem oft persönlich betroffene Anrainer_innen auf die Entscheidungsgewalt von Investoren und Stadtpolitiker_innen treffen. Die Aktivist_innen haben sich mittlerweile professionell in der Aktion 21 organisiert und fordern ein Umdenken im Städtebau, eine gesicherte rechtliche Basis und mehr Transparenz. Ein Kampf, der gerade erst begonnen hat. Weiterlesen
11. Sexarbeit oder Prostitution? Das Recht auf gute Arbeitsbedingungen und eine selbstbestimmte Berufswahl
Stuwerviertel | Venediger Au Ecke Arnezhoferstraße [sic!], 1020 Wien | U1 PratersternDurch das Wiener Prostitutionsgesetz von 2011 wird „Straßenprostitution“ zunehmend aus dem innerstädtischen Raum an Randgebiete gedrängt. Dadurch sind Sexarbeiter_innen gefährlicheren und schlechteren Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Die Debatte um die Lösung dieses und anderer Probleme im Bereich der Sexarbeit ist kontrovers. Während die einen die wertschätzende Neugestaltung der Rahmenbedingungen von Sexarbeit fordern, bietet für die anderen nur ein Verbot des Sexkaufs eine echte Lösung. Weiterlesen
12. Mobilität ist Leben. Das Recht auf Barrierefreiheit
Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz | Stubenring 1, 1010 Wien | U3, Straßenbahn 2 StubentorMenschen mit Behinderung stoßen häufig auf Barrieren, die ihnen – nicht nur im übertragenen Sinn – im Weg stehen. Barrierefreiheit ist im Gesetz verankert. Was unternimmt die Politik, um diese umzusetzen? Viel zu wenig, sagen Vertreter_innen der autonomen Behindertenbewegung. Weiterlesen